
Stolze Handwerksmeister bei der Meisterfeier 1985 der Handwerkskammer für Unterfranken mit der damaligen Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Rita Süssmuth (2.v.l.)
Chronik - 125 Jahre Handwerk in Unterfranken
Die Handwerkskammer feiert 125-jähriges Jubiläum. Wie kam es zur Gründung? Wer waren die treibenden Kräfte und welche Herausforderungen musste die Handwerkskammer für Unterfranken in ihrer Geschichte meistern? Wir haben eine spannende Chronik zusammengestellt, die nicht nur die wichtigsten Informationen zu den jeweiligen Zeitabschnitten enthält, sondern auch mit zeithistorischen Bildern anschaulich zeigt, wie sich das Handwerk im Laufe der Zeit verändert hat.
Wussten Sie schon, dass in den 125 Jahren seit Bestehen der Handwerkskammer für Unterfranken viele neue Gewerke dazugekommen sind und manche ausgestorben sind? Den Ausbildungsberuf des Zieglers gibt es heute nicht mehr, 1925 gab es noch 24 Auszubildende in diesem Beruf allein im Raum Neustadt an der Saale. Was es bereits 1925 gab, war der Ausbildungsberuf des Fotografen, damals noch ein aufwendiger und chemischer Prozess.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Erkunden der Chronik. Über das Menü können Sie zu den bestimmten Teilen der Chronik springen.
1897 wird das Handwerkergesetz auf Reichsebene beschlossen. Es schreibt die Errichtung von Handwerkskammern in Deutschland vor. In der Reichsgewerbeordnung heißt es: „Zur Vertretung der Interessen des Handwerkes ihres Bezirkes sind Handwerkskammern zu errichten. Die Errichtung erfolgt durch eine Verfügung der Landeszentralbehörde, in welcher der Bezirk der Handwerkskammer zu bestimmen ist. Dabei kann die Bildung von Abtheilungen für einzelne Theile des Bezirkes oder für Gewerbegruppen angeordnet werden.“
1899 erlässt das Staatsministerium des Innern dann das „Statut der Handwerkskammer für Unterfranken und Aschaffenburg“, den Vorläufer der späteren Satzung der Handwerkskammer.
1897
1900
Am 05.06.1900 wird die konstituierende Sitzung der Handwerkskammer für Unterfranken im Landratssaal der Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg in Würzburg abgehalten. Es werden insgesamt 24 Kammer- und zwölf Gesellenausschussmitglieder und der Vorstand mit dem ersten Präsidenten der Handwerkskammer gewählt. Erster Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken wird Konditormeister Karl Bernhard.
Das Gründungsprotokoll ist bis heute erhalten und in gutem Zustand. Es dokumentierte die Protokolle in den Anfängen der Handwerkskammer für Unterfranken.
Max Emanuel Fuchs übernimmt die Position des ersten hauptamtlichen Mitarbeiters der Handwerkskammer. Zunächst erfolgt seine Anstellung provisorisch für ein halbes Jahr. In der Sitzung am 18.01.1901 schließt man jedoch einen Dienstvertrag über sechs Jahre ab. Kein halbes Jahr später, am 01.05.1901, wird ein Amtsgehilfe eingestellt. Aufgrund „rasch zu nicht geahntem Umfange anwachsender Arbeit“.
Der Siegelring hat das Wappen der Handwerkskammer und das Jahr 1925 eingraviert. Der abgebildete Ring wurde an Simon Christian Kuhn, Schneidermeister aus Aschaffenburg verliehen. Er war eines der Gründungsmitglieder der Handwerkskammer für Unterfranken.
1901
1908
Eine weitere Gewerbeordnungsnovelle vom 30. Mai 1908 führt mit Wirkung ab 1.Oktober den später so bezeichneten "kleinen Befähigungsnachweis" ein. Demnach sind nur diejenigen zur Lehrlingsausbildung befugt, "die sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, das 24. Lebensjahr vollendet und eine Meisterprüfung bestanden haben."
Diese Regelung wird später abgeschafft oder durch modernere Handwerksordnungen ersetzt, die sich stärker an Qualifikationen und Marktanforderungen orientieren.
Ausgewählte Meisterbriefe, Gesellenbriefe und Bescheinigungen aus den ersten Jahrzehnten der Handwerkskammer
Ab 1914 tobt der erste Weltkrieg. Auch das unterfränkische Handwerk bleibt davon nicht unberührt. Fast alle kampffähigen jungen Männer werden eingezogen, Deutschland wird von einer Kriegseuphorie erfasst.
Dadurch hat das Handwerk mit Arbeitskräftemangel und Materialknappheit zu kämpfen. Betriebe werden oft von alten Meistern, den Frauen, Lehrlingen oder der Eltern-Generation übernommen.
Während des Kriegs wird außerdem der unterfränkische Handwerkerwirtschaftsverband errichtet. Dieser besteht bis nach Kriegsende, in die 1920er Jahre hinein. Solche Wirtschaftsverbände ermöglichen es den Handwerksbetrieben nach so einschneidenden Ereignissen wie dem Ersten Weltkrieg besser zu kooperieren, Wissen auszutauschen und einfacher an Ressourcen zu kommen.
1914-1918
1925
1925 bietet die Stadt Würzburg ein Grundstück an, das die Handwerkskammer für Unterfranken kauft. Das Gebäude soll am Rennweger Ring entstehen. Die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs findet den richtigen Architekten für die Umsetzung. Otto Leitolf gewinnt die Ausschreibung und wird der Architekt des neuen Handwerkskammergebäudes.
Der Entwurf, damals noch von Hand gezeichnet, zeigt die Fassade und den Hof vor dem Gebäude zusammen mit einem Brunnen.
Um das repräsentative Gebäude der Handwerkskammer noch besser wirken zu lassen, plante Otto Leitolf eine parkähnliche Außenanlage. Leitolf und einige Unterstützer forderten offiziell, dass der Frankoniabrunnen von der Residenz zur Handwerkskammer umzieht. Aber dazu kam es nie.
Die Eröffnung des Gebäudes findet ein Jahr später, am 17. Oktober 1926, statt. Feierlich weiht die Handwerkskammer für Unterfranken ihr neues Gebäude im Rennweger Ring ein.
1926
Heutige Satzung der Handwerkskammer für Unterfranken
1929
Die Vollversammlung beschließt die „Satzung der Handwerkskammer von Unterfranken“.
Die Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 sind endgültig im unterfränkischen Handwerk angekommen. Begriffe wie „Resignation“ oder „Handwerk in Not“ beschreiben die Stimmungslage im Handwerk.
1931
Chronik der Aschaffenburger Handwerker: Dieses reich verzierte Buch wurde 1919 von Hermann Mittnacht gestiftet. Sie zeigt aufwendig illustriert, verschiedene Handwerksberufe, Zeitungsartikel und historische Überlieferungen des Aschaffenburger Handwerks.
1933
Zwischen 1933 und 1945 erfährt das deutsche Handwerk tiefgreifende Veränderungen unter dem Einfluss des nationalsozialistischen Regimes. Die Nationalsozialisten streben eine umfassende Gleichschaltung aller gesellschaftlichen Bereiche an, einschließlich des Handwerks.
Mit dem "Gesetz über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks" vom 29. November 1933 und dem "Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft" vom 27. Februar 1934 werden die Handwerkskammern in die nationalsozialistische Organisationsstruktur eingegliedert. An der Spitze steht der "Reichshandwerksmeister", dem der "Reichsstand des Deutschen Handwerks" (später "Reichsgruppe Handwerk") unterstellt ist. Die Selbstverwaltung des Handwerks wird aufgehoben; Entscheidungen werden nun hierarchisch von oben nach unten getroffen.
Die Handwerkskammern werden mit den Industrie- und Handelskammern im Sinne der Zentralisierung und Gleichschaltung zu Gauwirtschaftskammern zusammengefasst.
Die Gauwirtschaftskammern sind während des Nationalsozialismus regionale Wirtschaftsorganisationen, die 1942 per Erlass als Nachfolger der Industrie-, Handels- und Handwerkskammern gegründet werden. Sie dienen der zentralen Steuerung der Wirtschaft in den NSDAP-Parteigauen und beenden die verbliebene Selbstverwaltung dieser Bereiche.
Hier ist ein Lehrvertrag von 1931 zu sehen. Er hält fest, dass Armin Lung aus Schweinfurt das Schuhmacherhandwerk von seinem Lehrherren Engelbert Löb erlernt.
1943
1945
Am 16. März 1945 wird das 1926 eingeweihte Gebäude beim Bombenangriff auf Würzburg fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte bis 1949, der Betrieb wird in der Zwischenzeit an verschiedenen provisorischen Standorten aufrechterhalten. Nur die Außenmauern überstehen die Zerstörung. Die Akten sind zu diesem Zeitpunkt nach Schloss Reichenberg der Freiherren zu Guttenberg ausgelagert, so dass die Handwerksrolle bis auf einen Ordner erhalten bleibt, die Lehrlingsrolle wird bei der Plünderung des Schlosses allerdings komplett vernichtet.
Am 25.10.1945 wird Metzgermeister Carl Trost als kommissarischer Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken von der alliierten Militärregierung eingesetzt.
1945
Carl Trost
1947
In der konstituierenden Vollversammlung im „Stadthaus“, dem heutigen Studentenhaus, wird Carl Trost durch demokratische Wahl als Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken legitimiert. Gleichzeitig wird die Zentralisierung aufgehoben und das Außenstellensystem wieder eingeführt.
Das goldene Buch der Handwerkskammer vermerkt das 50-jährige Bestehen der Handwerkskammer für Unterfranken. Der Eintrag wird beendet mit dem Spruch
"Möge das fränkische Handwerk blühen - und mit dir auch du mein Frankenland."
In einem ehemaligen Pferdestall richtet sich die "Lehrwerkstätte Metall" ein. Die Basis für das Bildungszentrum Würzburg ist gelegt.
Das Bildungszentrum, das die Lehrwerkstatt im Laufe der Jahre ersetzt hat, steht bis heute da, wo der Pferdestall war.
1952
Mittlerweile kann man dort zu 13 verschiedenen Berufen Kurse der überbetrieblichen Ausbildung belegen. Zudem werden Meisterkurse in neun verschiedenen Gewerken angeboten. Angeschlossen ist das Kompetenzzentrum für Energietechnik, wo Schulungen zu modernen Technologien und Systemen, die die Energiewende vorantreiben, im Mittelpunkt stehen.
Impressionen aus den Lehrwerkstätten in den 50er und 60er Jahren
Die Schweißerbrillen von 1952 sind rudimentär und bieten nur begrenzten Schutz für die Augen. Heutige Modelle sind dagegen technologisch weit fortgeschritten und bieten bessere Sicherheit, Komfort und Anpassungsmöglichkeiten, insbesondere durch automatische Verdunkelung und bessere Materialien.
1952
1953
1953 tritt die Handwerksordnung auf Bundesebene in Kraft.
1966 werden die internationalen Beziehungen der Handwerkskammer für Unterfranken aufgenommen. Den Beginn macht die Jumelage mit Frankreich. Mit der Handwerkskammer Calvados in Caen wird bei einem Treffen in Würzburg festgehalten, dass "angesichts der Notwendigkeit, daß sich diese geschichtliche Aufgabe nun in einer größeren Welt fortsetzen muß, daß aber diese größere Welt nur dann wahrhaft menschlich sein und bleiben wird, wenn die Menschen in Freiheit leben".
Diese Partnerschaft besteht bis heute, hier finden Sie weitere Infos.
1966
1967
1967 entwickelt die Handwerkskammer für Unterfranken ein Konzept für überbetriebliche Schulungen. Dieses wird 1969 in den Maßnahmenkatalog des Bundes-Berufsbildungsgesetzes aufgenommen.
Bei der mündlichen Gesellenprüfung der KFZ-Lehrlinge 1968 sieht man jeden Prüfling an einem Tisch mit zwei Prüfern.
1975
In der Würzburger Residenz feiert die Handwerkskammer für Unterfranken ihr 75-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wird ein kleines Buch herausgegeben, das sowohl die Veranstaltung an sich, als auch die Geschichte der Handwerkskammer beleuchtet.
Das Bildungszentrum in Aschaffenburg wird fertiggestellt. Beim Richtfest sind wichtige Vertreter der Politik, des Handwerks und des gesellschaftlichen Lebens anwesend.
Das Bildungszentrum Aschaffenburg der Handwerkskammer für Unterfranken bietet seitdem praxisnahe Aus- und Weiterbildungen in Maschinenbau, Werkzeugbau, Vorrichtungsbau und Zerspanungstechnik an. Mit modernen Lehrmethoden und neuester Technik bereitet es auf die Anforderungen der Branche vor.
1976
1980
1980 wird die Akademie für Unternehmensführung in Würzburg gegründet. Mit ihren Aus- und Weiterbildungsprogrammen bieten die Bildungszentren und Akademien seitdem eine breite Palette von praxisorientierten, zeitgemäßen und gewerkspezifischen Bildungsmaßnahmen an. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, Auszubildende, Fachkräfte, Führungskräfte und Unternehmer intensiv und zukunftsorientiert aus- bzw. weiterzubilden.
Damals wie heute wird mit der modernsten Technik gelehrt. Heute gibt es flexible Schulungsangeboten und Online-Lehrgänge.
Der Europäische Kongress „Handwerk und Denkmalpflege“ findet vom 27. bis 30. Mai in Würzburg und der Erweiterung des Bildungszentrums Aschaffenburg statt.
Bei der Meisterfeier 1985 ist die damalige Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit Rita Süssmuth anwesend.
1984
1987
1987 wird das Bildungszentrums Schweinfurt eingeweiht.
Bildunterschrift des Zeitungsartikels: "Die Tauglichkeit des Ambosses prüften beim Rundgang durch das neue Beurfsbildungszentrum in Schweinfurt Ruth von Truchseß, Abteilungsleiterin beim Arbeitsamt Schweinfurt. Den gezielten Schlag bewundern u. a. Senator Franz Fuchs, Präsident der Handwerkskammer in Unterfranken (links) und Hans-Jürgen Allert, Ministerialdirigent im Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Er hielt bei der Einweihung des neuen Zentrums die Festrede."
Ab 1990 wird die Handwerksorganisation in den neuen Bundesländern unterstützt. Der Schwerpunkt liegt bei der Handwerkskammer Südthüringen in Suhl (Errichtung des Bildungszentrums Rohr) und der Handwerkskammer Cottbus (Errichtung des Bildungszentrums).
Beim Spatenstich des Bildungszentrums Rohr 1991 machen der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Franz Fuchs, und der Thüringer Präsident, Henner Hartung, die ersten, symbolischen Spatenstiche. (Quelle Südthüringer Rundschau)
1990
1997
"Was lange währt, wird endlich gut." So beginnt der Artikel in der Deutschen Handwerkszeitung zur Einweihung des neuen Seminargebäudes im Bildungszentrum Würzburg 1997. Nach anfänglichen Problemen und Verzögerungen des Baubeginns kann 1995 mit dem Bau gestartet werden. Mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt 12,6 Millionen DM und einem Eigenanteil von 6,5 Millionen DM wird das Seminargebäude schließlich errichtet. Bei der Einweihung sind insgesamt rund 200 Gäste aus Politik, Kirche und Wirtschaft eingeladen.
Die Fahrzeugakademie in Schweinfurt wird eingeweiht. Um den Anwohnenden und Interessierten Einblicke in die Arbeit zu geben, wird ein Tag der offenen Tür veranstaltet. Mit verschiedenen Vorführungen können Jung und Alt entdecken, was in der Akademie so möglich ist.
Das Highlight des Tags der offenen Tür war ganz klar die Unfallsimulation, bei der Polizei, Feuerwehr und Rettungs- und Abschleppdienst die Bergung von Verletzten realitätsnah vorführten.
1998
1998
1998 wird die Handwerkskammer Service GmbH als Tochtergesellschaft der Kammer gegründet. Sie kooperiert seither mit den Arbeitsämtern Würzburg und Schweinfurt.
2000 feiert die Handwerkskammer 100-jähriges Jubiläum. Bei einem großen Festakt im Würzburger Rathaus sind rund 300 Gäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft anwesend. Bei der Veranstaltung spricht auch Hausherr und damaliger Oberbürgermeister Jürgen Weber und würdigte die große kulturelle Bedeutung des Handwerks für Würzburg.
Im selben Jahr lädt der damalige Ministerpräsident Bayerns, Dr. Edmund Stoiber, anlässlich des 100-jährigen Jubliäums Vertreter der bayerischen Handwerkskammern in die Staatskanzlei ein.
2000
2001
Die 35-jährige Partnerschaft mit Frankreich wird gefeiert. Bei der Unterzeichnung einer Charta der Handwerkskammern Caen, Unterfranken und Danzig wird auch ein Partnerschaftsvertrag mit der Handwerkskammer Danzig/Pommern unterzeichnet. Damit startet die Kooperation mit Polen und der trinationale Austausch ist geboren.
Bis heute pflegt die Handwerkskammer für Unterfranken eine enge Partnerschaft sowohl mit der Partnerkammer in Frankreich als auch in Polen. Mit der Unterzeichnung der Agenda 2030 im Jahr 2021 wurde auch für die Zukunft festgelegt, in welche Richtung die gemeinschaftlichen Projekte gehen sollen. Bei Aktionen wie dem Junghandwerkeraustausch können sich Handwerker/innen aus den verschiedenen Ländern kennenlernen, voneinander lernen und Vorurteile abbauen.
2010 startet die Imagekampagne "Das Handwerk". Ziel ist es, das Image des Handwerks generell zu verbessern. Die Umsetzung übernehmen verschiedene Medienagenturen im Wechsel von vier Jahren. Seit 2024 kümmert sich Carln Nann, eine Medienagentur aus Hamburg, um die Kampagne.
2010
2012
Das Anerkennungsgesetz tritt in Kraft – ein wichtiger Schritt für die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen.
Die Handwerkskammer für Unterfranken startet gemeinsam mit der Universität Würzburg das Pilotprojekt „Karriereprogramm Handwerk“. Das Ziel: Studienabbrecher für das Handwerk gewinnen und neue Karrierewege eröffnen.
In einer Sonderumfrage der Kammer bei den Mitgliedsbetrieben zur Flüchtlingsthematik im Jahr 2015 sehen 90% eine Chance der Fachkräftegewinnung durch Menschen mit Migrationshintergrund. Mit Einführung der Willkommenslotsen unterstützt die Handwerkskammer seit 2016 Betriebe, die Flüchtlinge ausbilden oder beschäftigen wollen.
2016
2017 - 2019
Als Teilprojekt des ersten Forschungsprojekt „Handwerk Digital“ der Handwerkskammern Unterfranken und Schwaben sowie des Fraunhofer IGCV wird “Robonet 4.0“ im Bildungszentrum Schweinfurt durchgeführt.
Robonet 4.0 ist ein Forschungsprojekts zur Entwicklung eines mobilen Industrieroboters für das Handwerk, insbesondere für das automatisierte Bohren auf Baustellen. Ziel ist es, einen Roboter zu schaffen, der ohne aufwändige Programmierung intuitiv bedienbar ist und handwerkliche Arbeiten erleichtert. Der Roboter ist auf einer geländegängigen Raupenplattform montiert, kann Löcher in bis zu 3,5 Meter hohe Decken bohren und muss dabei starken Kräften und Vibrationen standhalten. Um genau zu arbeiten, benötigt er ein präzises dreidimensionales Lokalisierungssystem sowie Schutz vor Bohrstaub. Trotz seines hohen Gewichts (ca. 2,3 Tonnen) kann er sich flexibel auf Baustellen bewegen, sogar Treppen steigen.
Das Wandernagelkreuz von Coventry, ein Zeichen der Versöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs, wird im Beisein von Vertretern der Partnerkammern aus Danzig und Caen im Rahmen eines von der Handwerkskammer für Unterfranken gestalteten Wegs der Versöhnung für die Dauer von einem Jahr an die Handwerkskammer übergeben.
2019
2019
Die Handwerkskammer beteiligt sich als Patin für den Stolperstein des gehörlosen und 1941 deportierten und ermordeten jüdischen Handwerkers Adolf Stern und als Gastgeberin der zentralen Veranstaltung der 27. Stolpersteinverlegung in Würzburg.
Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern beginnt auch hierzulande die Corona-Pandemie. Auf ausgangsbeschränkungen und Ausübungsverboten von Kontaktberufen folgen Hygiene- und Maskenkonzepte, begleitet von beratenden Hilfestellungen der Handwerkskammer.
2020-März 2022
2021
Unterzeichnung der Agenda 2030 der Handwerkskammern Calvados, Pommern und Unterfranken in Caen. Das Handwerk dieser Regionen aus drei Nationen ist fest mit einem europäischen Band der trinationalen Freundschaft verbunden.
Die Handwerkskammer startet die Zukunftsprojekte „Augmented Reality in der handwerklichen Ausbildung“ (ARihA) des Bildungszentrums Schweinfurt und „DigiBau3D“ des Bildungszentrums Aschaffenburg.
An die Ausbildung von Nachwuchskräften im Handwerk stellt der Wandel besondere Anforderungen, denn neue Technologien müssen zeit- und praxisnah in die Ausbildung integriert werden. Großes Potential bietet hier der Einsatz von Augmented-Reality-Technologie (AR-Technologie), die plattformübergreifendes und immersives Lernen und handlungsorientiertes Lehren ermöglicht.
2022
2022
Der trinationale Wirtschaftsdialog, ein Austausch französischer, polnischer und unterfränkischer Betriebe, organisiert von den drei Partnerkammern, findet zum ersten Mal in Würzburg statt. Im Fokus steht jeweils ein Gewerk – bei der Premiere tauschen sich Bäckerbetriebe aus den drei Ländern aus.
Die Berufsinformationsveranstaltung „Macher-Tag“ am Bildungszentrum Würzburg bildet den offiziellen Startschuss für den „Tag des Handwerks“ an den unterfränkischen Schulen.
2023
2025
Jubiläum 125 Jahre Handwerkskammer für Unterfranken