12. Dezember 2025

Wie unterfränkische Handwerkerinnen und Handwerker auf Social Media ihr Gewerke, Betriebe und das gesamte Handwerk in Szene setzen.

Instagram, TikTok, Facebook und LinkedIn – Social Media-Plattformen gehören auch für viele Handwerkerinnen und Handwerker zu den wichtigsten Kommunikationskanälen. Denn hier bietet sich für sie die Chance, ihre Berufe und Botschaften authentisch und nah zu vermitteln. Wie das in der Praxis aussehen und welche Wirkung es haben kann, zeigen die folgenden fünf unterfränkischen Handwerkerinnen und Handwerk beispielhaft.



Timo Rögele, Metzgerei Rögele, Gnodtstadt:

"Angefangen hat es mit dem Wunsch, unser Handwerk sichtbarer zu machen. Ich wollte zeigen, wie wir arbeiten und welche Produkte wir herstellen. Durch die vielen Nachfragen der Community haben wir dann einen Onlineshop eröffnet. Heute ist Social Media eine echte Werbeplattform für unseren Betrieb geworden – wir gewinnen darüber Kunden und haben sogar unseren Azubi gefunden. Mittlerweile beschäftige ich einen Vollzeitangestellten, der meine Videos schneidet und hochlädt. Heute stecke ich noch 20 bis 30 Stunden in meine Kanäle – plus die Wochenenden, wenn ich auf Events oder Drehterminen unterwegs bin. Da kommen schnell drei bis sechs Stunden Fahrt pro Tag zusammen. Anderen rate ich: Zeigt euch und macht einfach! Am Anfang habt ihr nichts zu verlieren. Es wird immer Hater geben, aber steht darüber. Seid mutig und traut euch – das ist die heutige Zeit, bleibt nicht hinterher. Das Allerwichtigste: Macht keine Show und bleibt ehrlich. Das macht den Weg vielleicht härter, aber ihr werdet eine Community entwickeln, die euch genauso treu bleibt."

Neugierig? Hier geht es zu den Kanälen:

 twitch.tv/metzgermeisterroegele

 youtube.com/@Metzgermeister_Roegele

 tiktok.com/@metzgermeisterroegele

 instagram.com/metzgermeister_roegele





Anna Meusert, Planen Wehner GmbH,
Schweinfurt:

"Ich habe mitten in der Corona-Krise damit begonnen. Damals haben wir unseren Betrieb kurzfristig auf die Produktion von Spuckschutz umgestellt und sind so gut durch die Krise gekommen. Um andere Unternehmer darüber zu informieren, habe ich meinen ersten LinkedIn-Post verfasst. Heute nutze ich LinkedIn auf ganz andere Weise: als Plattform für Austausch, Inspiration und Sichtbarkeit. Auf meinem Kanal teile ich Beiträge zu Themen, die mich bewegen – sei es Situationen, die zum Nachdenken anregen, oder Neuigkeiten aus unseren Unternehmen Planen Wehner GmbH und Biertischplane.de. Mein Ziel ist es, authentische Einblicke zu geben und Mehrwert für meine Community zu schaffen. Im Schnitt investiere ich etwa 1–2 Stunden pro Woche – für das Erstellen von Beiträgen, Interaktionen und den Austausch mit meinem Netzwerk. Mein Tipp an andere: Einfach anfangen und ausprobieren! LinkedIn ist eine großartige Plattform, um sich mit anderen Unternehmern zu vernetzen und auf dem Laufenden zu bleiben, was in der Region passiert. Authentizität und regelmäßiger Austausch sind der Schlüssel."

Neugierig? Hier geht es zum Kanal:

linkedin.com/in/annameusert

Lea Wagner, Bäckermeisterin,
Der Bäckerladen, Aschfeld:

"Ich möchte zeigen, wie vielseitig, kreativ und schön der Beruf der Bäckerin wirklich ist. Es gibt hier viele falsche Vorstellungen, deshalb gebe ich Einblicke in den Arbeitsalltag, zeige Abläufe und vermittle, was hinter dem Handwerk steckt. Gleichzeitig möchte ich Menschen inspirieren, selbst zu backen, und zeigen, was man auch zu Hause alles machen kann. Social Media ist für mich eine Möglichkeit, das Bäckerhandwerk sichtbar zu machen und ihm die Wertschätzung zu geben, die es meiner Meinung nach verdient. Auf meinem Account gibt es ehrliche Einblicke in den Alltag unserer kleinen Familienbackstube, vom frühen Aufstehen bis zum fertigen Gebäck. Ich investiere sehr viel Zeit in meine Social-Media-Arbeit. Auch wenn ich meine Inhalte hauptsächlich für Instagram produziere und vieles anschließend auf TikTok reposte, steckt dahinter täglicher Aufwand: Kommentare beantworten, Storys drehen, Reels planen, schneiden, einsprechen und posten. Insgesamt kommen dabei durchschnittlich etwa zwei Stunden pro Tag zusammen. Wer auch mit Social Media starten möchte, dem rate ich, sich einfach zu überwinden. Es fühlt sich am Anfang für jeden seltsam an, vor der Kamera zu sprechen oder eigene Inhalte online zu stellen – aber dieses Gefühl wird mit der Zeit weniger. Wichtig ist auch, Nutzerinnen und Nutzern Mehrwert bieten. Egal ob Tipps, Rezepte, Einblicke oder Unterhaltung, wer anderen etwas mitgibt, baut sich eine echte und engagierte Community auf."

Neugierig? Hier geht es zu den Kanälen:

instagram.com/meisterbaeckerin_lea

 tiktok.com/@meisterbaeckerin



Ramona Reuter, Social Media Managerin,
K. Weissenberger Bedachungen, Schwebenried:

"Für uns ist Social Media ein wichtiger Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit. Wir möchten damit Einblicke in unser Handwerk geben, Vertrauen schaffen und zeigen, wie vielfältig, modern und anspruchsvoll unser Beruf ist. Gleichzeitig erreichen wir potenzielle Kundinnen und Kunden, aber auch junge Menschen, die sich für eine Ausbildung als Dachdecker, Zimmermann oder Spengler interessieren. Wir zeigen vor allem das, was unsere tägliche Arbeit ausmacht: Baustellen-Einblicke, handwerkliche Details, unser Team und die Ausbildung. Auch das Thema Sicherheit und Qualität am Dach sowie Wissenswertes und Tipps für unsere Kunden stehen auf dem Redaktionsplan. Wichtig ist uns, reale Arbeit zu zeigen, nicht gestellt – authentisch, ehrlich und handwerklich hochwertig. Deshalb investieren wir täglich mehrere Stunden in Planung, Texten, Schneiden, Abstimmen und das Beantworten von Nachrichten. Zusätzlich fahren wir regelmäßig auf die Baustellen, um unsere Jungs und die laufenden Projekte professionell zu fotografieren oder zu filmen. Das ist sehr zeitintensiv – aber genau das braucht es, wenn man Social Media richtig, sauber und mit Qualität betreiben möchte. Unsere wichtigsten Erfahrungen: 1. Authentisch bleiben. Zeigt echte Arbeit, ein echtes Team und echte Baustellen. Keine gestellten Werbefotos – Handwerk lebt von Ehrlichkeit. 2. Regelmäßig posten, aber nicht übertreiben. Tägliche Storys, ein bis zwei Beiträge pro Woche reichen völlig. 3. Sicherheit und Datenschutz beachten. Keine fremden Personen oder privaten Grundstückdetails zeigen. Immer auf Arbeitsschutz achten. 4. Zeigt, was euer Handwerk wertvoll macht. Kurze Erklärungen, besondere Techniken oder Details machen Beiträge interessant – für Kunden und für zukünftige Azubis. 5. Spaß dabei haben. Wer Freude am Dokumentieren seiner Arbeit hat, wirkt automatisch sympathisch und überzeugend."

Neugierig? Hier geht es zum Kanal:

instagram.com/k.weissenberger_bedachungen