"Ich möchte mehr als einfach nur verkaufen", sagt Ann-Kathrin Stegmann. Seit Frühjahr 2018 bildet sie sich deshalb zur "Geprüften Verkaufsleiterin im Lebensmittelhandwerk" weiter. Die Aufstiegsfortbildung richtet sich speziell im Fachverkäuferinnen und -verkäufer im Lebensmittelhandwerk und ermöglicht es ihnen, sich beruflich weiterzuentwickeln und die Karriereleiter Schritt für Schritt zu erklimmen. Der Fortbildungskurs wird seit 2018 am Bildungszentrum der Handwerkskammer für Unterfranken in Würzburg angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Unterfranken und sogar darüber hinaus. Sie schätzen das Blockmodell, durch welches die Fortbildung gut mit dem Beruf vereinbar ist.

Dem Meistertitel gleichgestellt

Auf ihrem Lehrplan stehen Themen wie Personalführung, betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Marketing, aber auch Ernährungs- und Rohstoffkunde oder Gastronomiekonzepte. Zusätzlich zu diesem fachlichen Teil absolvieren Ann-Kathrin Stegmann und ihre Mitstreiter auch die Teile 3 und 4 der Meisterprüfung, eignen sich also sowohl umfassende betriebswirtschaftliche und rechtliche sowie berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse an. "Diese Fortbildung ist eine Weiterbildung auf Meister-Niveau, der Abschluss ist dem Meistertitel gleichgestellt", betont Bernd Bratek, Leiter des Bildungszentrums Würzburg. Ein Argument, das auch Fortbildungsteilnehmer Dirk Giesder überzeugt hat: "Ich rechne mir durch den Abschluss bessere Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt aus", sagt er.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Fachkräfte

"Verkaufsleiterinnen und Verkaufsleiter haben sehr gute Berufschancen", bestätigt auch Bildungsstättenleiter Bernd Bratek. An der Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Filialen können sie beispielsweise als Fachkräfte Warenbestellungen planen und abwickeln, Events und Werbeaktionen organisieren, Personal einstellen und Schulungen durchführen.

Auch Fortbildungsteilnehmerin Ann-Kathrin Stegmann kann sich vorstellen in Zukunft in einem oder mehreren dieser Bereiche tätig zu sein. Von ihrem Arbeitgeber, der Bäckerei & Konditorei Burger aus Aschaffenburg, erhält sie volle Unterstützung. Der Betrieb hat sie für den Unterricht, der in Blockwochen stattfindet, extra freigestellt. Dirk Giesder hingegen hat sich für die Weiterbildung Urlaub genommen. "Ich sehe hier eine große Chance für mein weiteres Berufsleben, dafür nehme ich das gerne in Kauf", erklärt der 28-Jährige.

Vorteile für Betriebe

In dieser Woche steht für Dirk Giesder, Ann-Kathrin Stegmann und die anderen Fortbildungssteilnehmer unter anderem das Thema "Organisation von Warenströmen" auf dem Lehrplan. Dozent Michael Zink, der Gebietsverkaufsleiter für Bayern bei der Bäckerei Pappert GmbH ist, gibt als Fachmann aus der Praxis sein Wissen weiter. Auch er sieht die Weiterbildung als echten Wettbewerbsvorteil sowohl für Mitarbeiter als auch Betriebe: "Die Fortbildung ermöglicht es, das Know-how aus Ausbildung und Arbeitsalltag gezielt zu vertiefen. Verkaufsleiter können mit Themen wie Controlling und Mitarbeiterführung betraut werden und eine wichtige Stütze für mittlere und große Betriebe im Lebensmittelhandwerk sein."

Weitere Karrieremöglichkeiten

Mit dem Abschluss als „Geprüfte Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk“ sind die Kursteilnehmer bestens auf Aufgaben wie diese vorbereitet. Und mehr noch – wie ein Meistertitel auch, eröffnet der Abschluss noch weitere Karrieremöglichkeiten. So sind die Fortbildung zum "Geprüften Betriebswirt (HwO)", die Weiterbildung zum Fachlehrer an einer Berufsschule oder sogar ein Studium möglich. Für Fortbildungsteilnehmerin Ann-Kathrin Stegmann liegt die Motivation jedoch ganz woanders: "Ich möchte einfach in meinem Beruf noch besser werden und das kann ich mit diesem Kurs", sagt sie.

Der nächste Kurs "Gepr. Verkaufsleiter/in im Lebensmittelhandwerk" ist für das Frühjahr 2020 geplant.

Informationen auch unter www.bildungszentrum-wuerzburg.de