Feuerwehrleute vor einem Feuerwehrauto
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Mitarbeitende, die sich ehrenamtlich etwa bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst engagieren, zu unterstützen, ist in vielen Handwerksbetrieben ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur.

Volle Unterstützung fürs Ehrenamt

Ob Rettungsdienst, Feuerwehr, in sozialen Einrichtungen, in Sport, Kultur und vielen weiteren Bereichen – in Bayern engagieren sich nach Angaben der Staatsregierung rund 41 % der Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich. Das freiwillige Engagement ist ein wichtiger Pfeiler des gesellschaftlichen Lebens und braucht nicht nur Menschen, die sich aus Überzeugung einsetzen. Es benötigt vor allem auch Rückhalt in der Wirtschaft, von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die Mitarbeitende für ehrenamtliche Einsätze freistellen und deren Engagement unterstützen. Besonders ehrenamtsfreundliche Unternehmen zeichnet das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration regelmäßig im Rahmen des so genannten "Blaulichtempfangs" aus – so auch Ende August in der Würzburger Residenz. Insgesamt acht fränkische Unternehmen wurden dabei durch Innenminister Joachim Herrmann geehrt, darunter auch die beiden unterfränkischen Handwerksunternehmen  Riedel Bau AG aus Schweinfurt und  Calor GmbH aus Frammersbach.

Von Wissen profitieren

"Wir schätzen das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeitenden wert", bestätigt Klaus Weigand, Kaufmännischer Leiter der Firmengruppe Riedel Bau aus Schweinfurt. Insgesamt 125 von über 500 Mitarbeitenden des Bauunternehmens seien in Rettungsdienst, Feuerwehr und anderen Bereichen aktiv. "Ihnen auch Einsätze während der Arbeitszeit zu ermöglichen sehen wir als unsere gesellschaftliche Verantwortung", so Klaus Weigand. Er bestätigt, dass sich dieser Bestandteil der Unternehmenskultur positiv auf Mitarbeiterbindung und Betriebsklima auswirkt. "Als Unternehmen profitieren wir natürlich auch selbst von der Expertise, die unsere Mitarbeitenden aus ihrem ehrenamtlichen Engagement mitbringen", nennt er einen weiteren Punkt. Mit Harald Lotter, der als Leiter des Ortsverbandes Schweinfurt des Technischen Hilfswerkes aktiv ist und im Rahmen des Blaulichtempfangs in Würzburg geehrt wurde, wisse das Unternehmen beispielsweise einen Brandschutzexperten in seinen Reihen, der das Wissen aus seinem ehrenamtlichen Engagement auch am Arbeitsplatz einbringt. Ebenso verhalte es sich mit Kolleginnen und Kollegen, die sich freiwillig bei Rettungsdienst oder Feuerwehr engagieren. "Wir sind froh, diese Expertise auf unseren Baustellen zu haben", erklärt Klaus Weigand.

Ehrungsveranstaltung Gruppenfoto
Matthias Merz
Volle Unterstützung (v. l.): Harald Lotter, Oberbauleiter Firmengruppe Riedel Bau Schweinfurt und Leiter des Ortsverbandes Schweinfurt des Technischen Hilfswerkes, Klaus Weigand, Kaufmännischer Leiter Firmengruppe Riedel Bau, und Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister.

"Als Unternehmen profitieren wir natürlich auch selbst von der Expertise, die unsere Mitarbeitenden aus ihrem ehrenamtlichen Engagement mitbringen."

Klaus Weigand, Kaufm. Leiter Firmengruppe Riedel Bau Schweinfurt

Immer eine Lösung finden

Als Mitarbeitender weiß Stefan Kullmann seinen Arbeitgeber voll und ganz hinter sich. Der Zentral-, Heizungs- und Lüftungsbauer ist bereits seit über 20 Jahren beim Roten Kreuz aktiv, seit 2012 gehört er zum Team der Calor GmbH aus Frammersbach und ist dort vor allem im Kundendienst im Einsatz. In der ersten Welle der Corona-Pandemie unterstützte Stefan Kullmann im regionalen Einsatzstab des BRK in Aschaffenburg mehrere Wochen den Aufbau von Teststationen, wofür ihn sein Arbeitgeber freistellte. "Auch wenn im Betrieb mal viel zu tun ist, haben wir bislang immer eine Lösung gefunden, so dass ich ehrenamtliche Einsätze wie diesen wahrnehmen zu konnte. Für diese Unterstützung und das Verständnis bin ich sehr dankbar", berichtet Stefan Kullmann.

In Zeiten des Fachkräftemangels zeigen die Riedel Bau AG aus Schweinfurt und die Calor GmbH aus Frammersbach ebenso wie viele weitere Unternehmen im Handwerk mit ihrer Unterstützung die Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement in vielen Bereichen der Gesellschaft. Es ist eine Wertschätzung, die zum Selbstverständnis der Unternehmen gehört und das Handwerk als Wirtschaftsbereich so einzigartig macht.

Ehrungsveranstaltung, Gruppenfoto
Matthias Merz
Ehrung für Engagement beim Roten Kreuz (v. l.): Christoph Vogel, stv. Landrat Landkreis Main-Spessart, Elisabeth Ruby, 2. Bürgermeisterin des Marktes Frammersbach, Marco Görlitz, Geschäftsleitung Calor GmbH, Stefan Kullmann, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister, und Michael Bissert, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken.